»Im Unterschied liegt das Gemeinsame«, fügte er noch gedehnt hinzu, bevor er sein Glas hob, es gegen das Licht hielt und den natürlichen Glanz bewunderte. »Trink !« Es klang wie eine schroffe Aufforderung in der all seine Erfahrung lag - eine gespielte Erregung. Seine Abfindung war überschaubar. Eine natürliche Schnittmenge zweier künstlicher Mengen - kontextabhängig. Das Museum begleitete ihn - nicht nur ihn - ein Schattenwurf - er wird geworfen worden sein - eine Aneignungsstrategie. Natürlich sah er aus. Gezeichnet sah er aus, wie er hier saß, mit ausgestrecktem Arm, ein Auge, offen, in vermeintlicher Erwartung. Vielleicht sollte er ein Lied zum Besten geben: »Die Faust, die Phrase und das Geld, wir ... «, seine Stimme verlor sich im anschwellenden Rauschen des Unübersehbaren. Die Lüge lügt sich wahr. Unerhört. Der Unterschied ist nicht eine andere Frequenz - ein Superpositionsprinzip - eine Überlagerung von Größen zur Verhinderung von Durchschaubarkeit oder doch nur eine andere Sicht, Funktion veränderbarer Zusammenhänge. Kausal. Akausal. Kausal. Wovon spricht es ? Von Liebe, vom Selbst, (vom Du), von Kunst, von Physik, von Erinnerung. Was wir sehen blickt uns an.



Rainer Wölzl

(Ausstellungskatalog Museum Moderner Kunst Passau)