Paul Celan Todesfuge, 1989
Radierzyklus in Buchform
Der Radierzyklus zu Paul Celan »Todesfuge« ist ein persönliches Bekenntnis. Celan wählte eine von Rilke stammende Definition für seine Gedichte: »Einfriedungen um das grenzenlos Wortlose«. In Anlehnung daran möchte ich meine Radierfolge zur »Todesfuge« als »Einfriedung um das grenzenlos Bildlose« verstanden wissen, die im Bewußtsein der Problematik der Darstellbarkeit des Undarstellbaren entstanden ist.
Mein Handwerk ist die Bildnerei. In diesem Sinn ist meine Herangehensweise eine subjektiv assoziativ getragene - Zustandsdrucke, gegenläufig gereiht, werden kontrastiert durch ein wiederkehrendes, variiertes Motiv. Eine Arbeit, die die artistische Fugenstruktur aufnimmt, den Moment des Erscheinens und Verschwindens, des Vergessens und Erinnerns und die »Meisterschaft« des Auslöschens, als erkennbares Zeichen sucht.
Rainer Wölzl, Wien, Oktober 2001